„Erinnerung ist der wichtigste Schritt zur Versöhnung.“
(Amelie Fried, in: Die Tagesthemen am 24.02.2006 in der Beschreibung des zweiteiligen Dokumentarfilms ‘Flucht und Vertreibung’, ARD 2006)
Die Erinnerung ist in der Biografie als faszinierender Dialog zwischen dem Früher und Heute zu verstehen – im individuellen Leben ebenso wie im System der Generationen. Dabei wird auch die Zeitgeschichte als einflussreiche Größe in diesem Dialog verstanden.
1990 habe ich begonnen, mir systemische Theorie und Therapie zu erarbeiten und sie zu "erlernen". Ich begab mich auf den langen Weg, mein Menschenbild und mein therapeutisches Wissen als Gestalttherapeut durch dieses Wissen zu bereichern. So lernte ich auch den Umgang mit (meiner) Lebens- und Familiengeschichte neu zu verstehen und zu begreifen, dass Ereignisse aus der Familiengeschichte im aktuellen Leben nachwirken.
Doch indem ich meine ursprünglich individual-zentrierte Perspektive durch eine systemische und mehrgenerationale Perspektive ergänzte, nahm ich zunehmend ein Phänomen wahr, das mich faszinierte und oft auch ängstigte. Ich nenne es das "Sich-Nicht-Erinnern" an scheinbar offensichtliche Ereignisse in Familiensystemen, in Lebensentwürfen und in der Kultur, und doch fand ich für mich keine Erklärung (vgl. u. a. Massing et al. 2006, S. 137f.).
Ich entdeckte weitere Facetten des Themas "Sich-Nicht-Erinnern". Beeindruckend war die Therapie mit einem Familiensystem, in dem der 35-jährige Enkel über Jahrzehnte eine schwere Drogenabhängigkeit gelebt hat. In diesem in sich völlig zerstrittenen Familiensystem wurde im Verlaufe der Therapie deutlich, dass
Zwei Kinder aus diesen Familiensystemen, die späteren Eltern des drogenabhängigen Mannes, hatten sich in den 1960er Jahren durch Heirat miteinander verbunden. Sie kannten „ihre“ Geschichte, doch sie erinnerten sie nicht: [...] Erst die Auseinandersetzung mit dem Schicksal des identifizierten Patienten sorgte für den Beginn des Prozesses, in der eigenen Biografie Teile der Familiengeschichte neu zu betrachten und neu zu erinnern.
So verstand ich, dass nicht nur offene oder versteckte familiäre Konflikte Wirkfaktoren waren, die als Broken-Home-Situationen sichtbar wurden und die zur Manifestierung dieser Störungsbilder beitrugen. Menschen heirateten und versuchten „gute Eltern“ zu werden, konnten jedoch ihre Liebe etwa aufgrund der traumatischen Vergewaltigungserfahrungen während des Zweiten Weltkrieges gar nicht oder nur sehr belastet leben. Viele Eltern haben wiederum ihre Eltern nie gekannt, denn sie gehörten zu den Toten des Krieges, und fragten tief bewegt und voller Zweifel: "Wie sollte ich denn Vater (oder Mutter) sein, ich hatte doch selber keine(n)?!"
Das Erstaunliche war, dass Urgroßeltern, Großeltern, Eltern, die IP’s und wiederum ihre Kinder, die an diesen Therapien beteiligt waren, in kurzer Zeit diese komplexen Zusammenhänge verstanden. Sie erinnerten die Ereignisse oft innerhalb weniger Minuten – so als seien sie eigentlich immer präsent gewesen. Diese Erinnerungen waren berührende und faszinierende Momente. Es offenbarten sich intrafamiliäre Wahrheiten, die bis dahin unerreichbar weit weg gewesen waren – und die als Teil einer anderen, nicht erinnerbaren Zeitepoche gesehen wurden – und nicht als Teil des Lebens der Väter, Großväter und Urgroßväter mit einer Verbindung zum eigenen Leben in der Aktualität.
Aber warum werden solche zeit- und familiengeschichtlichen Realitäten wie der Nationalsozialismus im Kontext des eigenen generationalen Systems so weitgehend "nicht erinnert", und wie kann es möglich werden, diese Realitäten in Beratungs- und Therapieprozessen zu erschließen? Inwieweit verhindert die Suche nach der Schuld, nach Taten und Tätern in Familiensystemen das Gespräch über die Wahrheit? Wenn man davon ausgeht, dass jeder Erwachsene in bestimmter Weise als Opfer oder Täter "beteiligt" oder "betroffen" war (vgl. u. a. Richter 1992, S. 222f.), musste der Nationalsozialismus im Stillen, im Verborgenen weiterleben und hatte längst unabdingbar Zeichen und Spuren gesetzt.
Bedeutet nun das „Nicht-Erinnern“ z. B. bezogen auf den Nationalsozialismus - nicht eine bewusste Verdrängung oder besser ein bewusstes Verschweigen, da dieser tatsächlich in unseren Systemen von Politik, Kultur, Wissenschaft und in den Familien bekannt ist? Ich vermutete, dass es „eine innere Welt“ im Kontext von Erinnerung und Nicht-Erinnerung in Biografien, Familiengeschichten ebenso wie in wesentlichen gesellschaftlichen Bereichen geben muss, deren Entdeckung zu dem Verständnis leidvoller Lebensentwürfe und problematischer Lebensentwicklungen ganz erheblich beitragen würde – so meine Hypothese. Hieraus entstand die Idee, das Phänomen der Erinnerung und Nicht-Erinnerung in Biografien für mich genauer zu klären. Erste, im professionellen Kontext bekannte Antworten reichten mir nicht:
Erklärungen auf der ausschließlich psychotherapeutischen Ebene verschiedener Schulen sind wiederum selbst Teil der Nicht-Erinnerung zeitgeschichtlich relevanter Realitäten als Wirk-faktoren auf biografische und generationale Systeme – indem sie diese zeitgeschichtlichen Realitäten und Fakten nicht in psychotherapeutisches Handeln integrieren.
So begann ich zunächst parallel die Erinnerung in meiner eigenen Biografie zu ergründen. Ich stieß dabei schnell und immer wieder auf das dominante Thema des "Nationalsozialismus" in unserer Kultur – und auf ihn und seine Folgen in meiner Familiengeschichte und in meinem Leben. Dieser Prozess erscheint mir jetzt nur konsequent und unabdingbar, denn die Faszination des Themas "Erinnerung und Biografie" liegt auch in der ganz persönlichen Bedeutung für die eigene "Geschichte".
Am Anfang meiner Auseinandersetzung mit diesem Thema steht die Erfahrung einer Reise in die Heimat meiner Vorfahren. Ich glaubte, dies sei Polen – erst später wusste ich, dass meine Familie zu den "Wolhyniendeutschen" gehört, die nur zwischen 1941 und 1945 in Polen gelebt hatten. Zusammen mit meinem ältesten Sohn segelte ich als Skipper eine Regatta von Grossenbrode / Deutschland nach Gdynia / Polen. Nach einem langen Törn über die Ostsee bereisten wir die Region der Danziger Bucht und begannen die polnische Kultur kennenzulernen. Ich bewegte mich sehr bewusst in einem Teil der "Heimat" meiner Vorfahren - und bald erlebte ich Gefühle tiefer Trauer und Scham. Ich sah wunderschöne Städte, die gleichzeitig an Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges erinnerten, ausgebombte Häuser, Mauerrisse und andere Narben. Ich empfand mich zum ersten Mal in meinem Leben als Teil einer "Täterkultur", die all diese Zerstörung zu verantworten hat! Für diese tiefen Gefühle fand ich damals keine Worte, keine Erklärung, keine Auflösung.
Dann segelten wir zurück. Ich war von dem Erleben und meinen Gefühlen bewegt und inspiriert. Mein Herz war schwer. Am Ausgang der Danziger Bucht kamen wir in einen heftigen Sturm mit gigantischen Wellen, die bis in die Nähe des Meeresbodens reichten und von dort nach oben "hochbrachen". Wir gerieten in Seenot und strandeten in unmittelbarer Nähe von Wladyslawowo, am nördlichen Ausgang der Danziger Bucht. Mehrere Grundseen spülten unser Schiff auf den Strand. Tage später, nach erfolgreicher Bergung, reisten wir mit einem Koffer und dem, "was wir am Körper trugen", zurück nach Deutschland. Wir ließen einen Teil von unserem "Hab und Gut" in Polen, reisten ohne Geld, Essen und Trinken – und wurden von einer polnischen Reisegruppe als Gäste empfangen und versorgt. [...]
Als kurze Zeit später meine Mutter im Sterben lag, begann ich sie zu unserer Familiengeschichte zu befragen. Ihren Bericht habe ich danach aufgeschrieben. Noch bewegt von dem Erleben der Seenot, der Strandung und der Reise zurück mit „einem Koffer und dem, was wir am Körper trugen“, fragte ich sie nach ihrer Flucht und Vertreibung. Auf einer Karte zeigte sie mir den Weg ihrer Flucht im Jahre 1945 und sprach davon, wie sie damals schnell das Nötigste eingepackt hatten, das, „was wir am Körper tragen konnten“. Und ich sah plötzlich, dass meine Familie damals, im Januar 1945, dieselbe Distanz zurückgelegt hatte wie ich nach meiner Strandung 1990, „mit einem Koffer und dem, was wir am Körper tragen – und meinen Sohn an der Hand“.
Ich verstand jetzt meine Mutter mit ihrer Beschreibung von Flucht und Vertreibung anders, ihr Erleben dieser notbeladenen Reise. Nun gab es eine Verbindung zwischen dem, was ich als Kind hörte, meinen Gefühlen auf meiner Reise als erwachsener Sohn und Vater und dem Leben und Erleben meiner Mutter und ihrer Familie. Ich begann zu ahnen, wie sehr ich, unbewusst geleitet, versucht habe, die nicht ausgeglichenen Konten meiner Familiengeschichte auszugleichen. Ich erahnte den Zusammenhang zwischen meinen tiefen Gefühlen in Danzig vor meiner Strandung und dem Erleben meiner Familie, so wie meine Mutter sie mir vermittelte. Meine Familie hat nicht offen über den Krieg, die Toten, die verlorene Heimat und über die Flucht und Vertreibung getrauert, mein Erleben in der Heimat meiner Familie hat mich zu trauern gelehrt.
Das war auch der Moment, in dem ich begann, mich mit Systemischer Therapie zu beschäftigen.
Für mich ging es fortan in dieser Frage um das Sich-Nicht-Erinnern und das Erinnern in meiner Familie, denn beides hat in den vielen Geschichten über Krieg, Flucht und Vertreibung einen Weg gefunden – und auch in meinem Leben einen Platz gesucht.
So lernte ich beides zu verstehen – die Erinnerung und die Nicht-Erinnerung. Kurz vor ihrem Tod erzählte mir meine Mutter auch einen für sie bedeutenden Teil ihrer Lebensgeschichte aus der Zeit zwischen 1941 und 1945. Sie lebte damals im heutigen Kólo, das bis 1945 Teil des nationalsozialistischen "Groß-Deutschen Reiches", genauer des Warthegau, war. Kólo liegt ca. 12 km von dem Vernichtungslager Chelmno entfernt. […..]
"Und mein allerschlimmstes Erlebnis im Krieg, das war der Winter 1942. […] Das war so ein einschneidendes Erlebnis und das ist auch ein Teil meines Lebens, der mein Leben im nachhinein geformt hat, zumindestens mit entschieden hat. […] Da sahen wir von weitem so eine graue Masse, […] und je näher sie und je näher wir kamen, da sahen wir, dass es Menschen waren. Sie wurden von den SA begleitet, wenn man nicht sagen kann, getrieben. Es waren die ersten Juden, es war der erste Judentransport aus Warschau, der aus dem Warschauer Ghetto. (Meine Vermutung ist, dass dies tatsächlich die ersten Juden aus dem Ghetto in Lodz waren. d.V.) […] es war im Januar 1942 und es war so grausam. Alle fünf Meter von rechts und links gingen SA-Leute mit Karabiner und wenn irgendjemand auf dem Bürgersteig stehen blieb, es war so entsetzlich für uns, diese Masse Menschen und dann alle mit dem Judenstern und die Frauen und die Kinder auf dem Arm und wer guckte, wer da raufguckte oder aufguckte, der bekam gleich mit dem Karabiner, also mit dem Holzknauf schlugen sie auf die Zivilisten, die auffällig guckten, ein […]. Und da war dieses furchtbare Elend und ich. […] Und ein Gesicht, das werde ich heute unter Tausenden wiedererkennen, es war eine junge Frau, die hatte ein Kind, so eine Tragedecke über die Schulter, eines hatte sie hinten und eines vorne und einen Nachttopf daneben. Und ich sah diese Kinder und die guckten und wir guckten uns an und sie guckten mir ganz tief in die Augen und ich ihnen auch. Und die-sen Blick werde ich nie vergessen in meinem Leben."
Die Schilderung meiner Mutter belegt in der „Erinnerung“ an diese Zeit die nicht bewusste Widersprüchlichkeit zwischen Faszination und Grauen. Faszination – „und ich muss sagen, ich erinnere mich gerne an diese Zeit“ – und erlebtes Grauen – „das war so ein einschneidendes Erlebnis, und das ist ein Teil meines Lebens“ liegen dicht beieinander, ohne dass sie realisierte und erinnerte, dass das System des Nationalsozialismus für beides ursächlich verantwortlich war. Einige Sätze später sagte meine Mutter:
"Und das war ungefähr 15 km von Warthbrücken (das heutige Kólo) entfernt, da wurde schon 1941, da haben sie den Wald, ‚Kulmhof’ (dies ist das deutsche Wort für das KZ Chelmno, d.V.) hieß dieser Wald, der wurde eingezäunt mit Stacheldraht und mit Hunden und so. Und da weiß ich nicht, ob SS da waren […]. Und da war auch ein Verbrennungsofen in diesem Wald im ‚Kulmhof’ (Chelmno war das erste Vernichtungslager in Polen. d.V.). Die Tante Olga, […] die hatten da einen Bauernhof. Und meine Eltern, im Winter fuhren sie dahin, um die zu besuchen, und da sagte sie: ‚Es stinkt ständig nach verbranntem Fleisch’. Und in diesen Wald durfte niemand rein und sie glaubten immer, dass sie da Munition aufheben und in Wirklichkeit […] war da ein Verbrennungsofen eingerichtet. Und dann haben sie diese Leute um ein Uhr aus der Synagoge geholt.“
Ich erkannte hier zum ersten Mal, dass auch meine Familie das nationalsozialistische System "tief" erlebt hat und auch so involviert war, dass es Opfer-Anteile und Täter-Anteile gab oder zumindest eine Partizipation am System des Nationalsozialismus – in meiner Familie wie in der Kultur! Noch konnte ich diese Polaritäten nicht so verstehen, dass ich sie miteinander verbinden konnte. Hierbei half mir die professionelle Perspektive und die genaue Formulierung dessen, was Erinnerung und Biografie überhaupt bedeuten: den erinnernden Umgang mit der eigenen Lebens- und Familiengeschichte und ihre Bedeutung für die Entwicklung meines Lebens.
Die Vielzahl und Unvereinbarkeit der verschiedenen wissenschaftlichen Definitionen und Begriffsverständnisse von "Erinnerung und Biografie" kann hier nicht genauer ausgeführt werden. Entscheidend ist, dass beide Begriffe, Erinnerung und Biografie, eine herausragende individuelle Komponente haben - und somit schwierig wissenschaftlich-abstrakt zu vermitteln sind. Denn Erinnerung und Biografie ergeben erst in der individuellen Perspektive einen Sinn für dieses Leben, indem Besonderheiten und Bedeutungen von Ereignissen sichtbar werden und artikuliert werden können.
Im Kern geht es um die Rückkoppelung historischer Erfahrung im individuellen Leben, einem bedeutungsvollen Prozess, da so das Früher im Heute durch die Erinnerung verbunden wird. In der eigentlichen Wortbedeutung steht „erinnern“ für „machen, dass jemand einer Sache inne wird“, aber auch von sich „ins Gedächtnis zurückrufen“ bis zu „aufmerksam machen“ oder „mahnen“ (vgl. Duden 1990, S. 231) – und stellt jeweils eine aktive Handlung dar. Die „Erinnerung“ als Fähigkeit, den „Erlebnisinhalt der Vergangenheit in der Vorstellung unanschaulich oder anschaulich wieder bewusst werden zu lassen“ (vgl. Brockhaus 1988, S. 667) nimmt den Begriff des „Innewerdens“ auf. Auch die Kennzeichnung als „entgegengesetzter Pol“ zu dem „Vorgang des Vergessens“ (ebd.) betont die Erinnerung und das Vergessen als aktive Vorgänge.
[… In] diesem Zusammenhang gilt es den entgegengesetzten Pol des „Erinnerns“, das "Vergessen" zu verstehen, verstanden als "das Schwinden von Bewusstseinsinhalten, das ein absichtliches, vollständiges oder teilweises Erinnern derselben verhindert” (Brockhaus 1988, S. 19, 99) und dem „Ergötzen“, verstanden als „vergessen machen, entschädigen, vergüten“ (Duden 2001, S. 890).
„Vergessen machen“ steht etymologisch also in Verbindung mit „entschädigen“, „vergüten“, „sich erfreuen“, „sich erholen“, „sich ergötzen“. Auch dies weist auf eine tiefere Bedeutung des Vergessens hin, als es alltagssprachlich sofort erkennbar ist. Vergessen als Teil der Erinnerung oder Erinnerung als Teil des Vergessens ist somit ein komplexer dialektischer Prozess. Lebenserfahrungen entstehen also aus der Rückkoppelung von Ereignissen aus der Geschichte des individuellen Lebens. Sie sind die schlüssige Folge des Prozesses von Erinnern und Vergessen von Erlebtem. Die Erinnerung erscheint wie ein Schlüssel zwischen dem Früher und dem Heute im aktuellen Leben, und die polarisierten Prozesse des Erinnerns und Verges-sens ergeben einen Sinn. Wenn Vergessen so etwas wie “aus dem geistigen Besitz verlieren“ ist, entsteht die Frage, nach welchen Prinzipien oder Mustern etwas durch Vergessen "aus dem Blick" genommen wird – und welche Erinnerungen zugänglich bleiben.
„[...] die Rede über das Vergessen (ist) eigentlich eine paradoxe Rede, weil wir ja nur wissen, was wir vergessen haben, wenn wir erinnern, dass wir es vergessen haben. [...] es gibt bestimmte Zeichen im Gedächtnis, die darauf hinweisen, dass etwas in den Status des Vergessens übergegangen ist. Diese Zeichen konstituieren einen Akt der Erinnerung. Es gibt also niemals ein Vergessen ohne Erinnern“ (Weigel in: Smith et al. 1996, S. 266).
Und da individuelles Leben immer im Kontext von generationalen Systemen steht, deren Entwicklung sich wiederum im Kontext zu Kultur und Zeitgeschichte bewegt, ist Erinnerung in der Biografie immer auch Teil eines generationalen und kulturellen Prozesses.
Erinnerung in der Biografie ist somit
Sie wird gleichzeitig zur Frage nach dem Sinn des Vergessenen, das neu erinnert werden muss, – und hat somit auch eine kulturelle Dimension. Hier schließt sich der Kreis zu den Familientherapien der Neuzeit, so u. a. wie bei Boszormenyi-Nagy/Spark (1990) und Massing et al. (2006).
„Der Einzelne kann durch die Handlung anderer in die 'Falle' existenzieller Schuld hineingeraten, etwa, wenn er auf einen Platz im Mehrgenerationen-Verpflichtungsnetz nachrückt und dadurch für die Kette der aus der Vergangenheit stammenden Tradition rechenschaftspflichtig wird“ (Boszormenyi-Nagy/Spark 1990, S. 104).
Und: "[…] Insbesondere die Psychotherapie und Systemische Therapien [sollten] in ihrer Begründung, in ihren Erklärungsmodellen und in ihrem Handeln um den Faktor ‘Zeitgeschichte als Wirkfaktor’ in generationalen, familiären Systemen und in der Entwicklung von Leben zwingend erweitert werden […], um die Erinnerung als einen Schritt zur Versöhnung zu ermöglichen und um die Dynamik zwischen individuellem Leben, generationaler Entwicklung und den Ereignissen der Zeitgeschichte als Wirkfaktor im therapeutischen Handeln handhabbar zu machen. […] Die Verbindung von Psychotherapie und zeitgeschichtlichen Einflussgrößen auf generationale Systeme ist längst [durch wirtschaftliche Begründungen d. V.] anerkannt (vgl. u. a. Massing et al. 1992, S. 21f.; vergl. a. Massing / Beushausen 1986, S. 27; Stachowske 2002).
Denn: „Die Psychotherapie nun kann die Familienrealitäten ans Licht bringen und helfen, die eigenen familiären Umstände so anzunehmen, dass man die Vergangenheit als Schicksal nicht passiv hinnehmen muss, sondern ihre Dominanz in der Gegenwart aktiv verändern kann – Ziel ist also das revidierte Früher im Heute“ (Massing et al. 2006, S. 26ff.).
Ein solch komplexer systemischer Anspruch eröffnet die Chance, in Systemischer Therapie Veränderung, Erleichterung und Versöhnung zu erreichen.
Es ist eine interessante und notwendige Aufgabe, in einem komplexen Psychotherapiesystem im Sinne [dieses] systemischen Anspruchs die Ebenen Zeitgeschichte und Kultur ebenso wie andere wissenschaftliche Disziplinen als Teil systemischer Therapien zu nutzen – damit Erinnerung überhaupt möglich wird auf einer inneren Ebene wie auf einer realen Ebene.
Die Bedeutung von Erinnerung und die Integration der Faktoren der Zeitgeschichte in Therapien deutet auf ein Muster der Verbindung von Erinnerung und Vergessen in der Biografie und ihrer Verbindung und Dialektik zu Kultur und Zeitgeschichte hin.
Diese Dialektik von Erinnerung und Vergessen in der Biografie und ihre Tradition hat in Deutschland nach 1945 eine besondere Bedeutung.
Wir müssen die Wirkung deutscher Kultur in ihrer Verantwortung für das Entstehen des Nationalsozialismus wahrnehmen und sie als Einflussgröße im individuellen Leben verstehen. Das Schwierige ist, dass diese Kultur auch eine Kultur der "Opfer" wurde – beispielhaft sei hier die gigantische Flucht- und Vertreibungswelle genannt, die vielen Toten in den Familien, die millionenfach vergewaltigten Frauen oder die Generation der Kinder, die ohne ihre Väter und mit z. T. traumatisierten Müttern und Vätern groß wurden. Die Betrachtung dieser Opfer-Anteile darf jedoch nicht zu einer Verklärung der Verantwortlichkeit führen.
„Erinnerung“ bedeutet in Deutschland zwangsläufig, sich in der Nähe dieser kollektiven Traumata zu bewegen, und verlangt besondere, vorsichtige Aufmerksamkeit. Der Fluss des Lebens, der eigentlich eine Erfahrungsaufschichtung ebenso im individuellen Leben wie in Familie und Generation bildet, ist durch die Einlagerung jener besonderen grausamen Erfahrungen bestimmt. Es geht darum, auch die Verantwortung für die Taten zu übernehmen, die durch Erinnerung erkennbar werden und mit den Traumata der eigenen Lebensgeschichte und Familiengeschichte umzugehen. Dies ist eine wirkliche Herausforderung (vgl. Heimannsberg / Schmidt 1992, S. 31).
Der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas formuliert eindringlich:
„Unsere Lebensform ist mit der Lebensform unserer Eltern und Großeltern verbunden. Durch ein schwer entwirrbares Geflecht von familialen, öffentlichen, politischen, auch intellektuellen Überlieferungen – durch ein geschichtliches Milieu also, das uns erst zu dem gemacht hat, was und wer wir heute sind. Niemand von uns kann sich aus diesem Milieu herausstehlen, weil mit ihm unsere Identität, sowohl als Individuen wie als Deutsche, unauflöslich verwoben ist“ (Habermas, zit. nach Heimannsberg/Schmidt 1992, S. 18).
Die deutschen Täter, die den Nationalsozialismus gemacht haben und dadurch gleichzeitig an der Entstehung und Aussöhnung beteiligt waren, wurden mit dem Zusammenbruch der nationalsozialistischen Kultur auch Opfer, sie erlebten in ihren Lebensentwürfen, in ihren Familiengeschichten, in ihren Biografien die Schrecken und die Grauen des totalen Krieges – den sie gewollt haben. Die Zeit in der Folge der nationalsozialistischen Kultur hatte auch für das Leben der Täter brutale Konsequenzen.
Eines der größten deutschen Forschungsprojekte, die "Dokumentation der Vertreibung aus Ost-Mitteleuropa" nach 1945, beschäftigt sich mit dieser hochkomplexen Fragestellung (vgl. Huhnke / Krondorfer 2002). Ich lerne hieraus, wie problematisch es ist, ausschließlich mit den Kategorien "Täter" und "Opfer" zu arbeiten. Ich lerne aber auch, dass die erlebten Grauen in der Folge des initiierten Nationalsozialismus die Verantwortlichkeit dafür nicht schmälert. Darüber hinaus habe ich den Eindruck – und dies wird eindrücklich durch diese große „Dokumentation der Vertreibung aus Ost- u. Mitteleuropa“ deutlich, dass in Deutschland die Auseinandersetzung mit den Folgen des Nationalsozialismus offensichtlich leichter über das Opfersein als über das Tätersein zu leisten ist. Täter- und Opfergenerationen, das impliziert für mich jedoch zunächst die Teilhabe an der nationalsozialistischen Kultur der Täter – und die Teilhabe an der Kultur der Opfer. Mit Kultur der Täter meine ich die Kultur der Deutschen, die den Nationalsozialismus initiiert, gemacht und gelebt haben, und zugleich, dass das Wissen über mehrgenerationale Zusammenhänge in Familiensystemen – so wie es u. a. von Boszormenyi-Nagy et al. und Massing et al. beschrieben ist – auch eine Verbindung im System der Generationen der Deutschen aufzeigt. Denn jetzige Generationen sind mit den Generationen der an dem Nationalsozialismus Beteiligten durch „die Hauptbücher und die Gerechtigkeitskonten“ mit dem Leben ihrer Väter und Großväter verbunden. Wir tragen nicht die Schuld für das, was sie getan haben, wir stehen nicht in einer kollektiven Schuld – und gleichwohl sehe und fühle ich eine Verantwortlichkeit für das Handeln meiner Väter und Großväter.
Unter diesem Zeichen besuchte ich im August 2005 das Dorf Ruchenna in Polen, in der Nähe von Kólo und damit in der Nähe des KZ Chelmno. Dort lebte meine Familie von 1941 bis 1945 und die zitierten Erinnerungen meiner Mutter gehen auf ihr Leben in diesem Dorf zurück. Ruchenna war damals Teil des "Großdeutschen Reiches", erobertes polnisches Gebiet, das "deutsch gemacht wurde" - und in diese Gebiete wurden russlanddeutsche Familien aus den ebenfalls neu besetzten Ostgebieten umgesiedelt. Dafür war es notwendig, dass die polnischen Familien ausgesiedelt wurden. "Man schickte sie ins Protektorat", dies war der stehende Begriff in meiner Familie für das, was mit den polnischen Familien geschah – und für mich eine unzureichende Antwort, denn ich spürte, dass meine Familie an jenem Unrecht beteiligt war, das dieses „Man schickte sie ins Protektorat“ zwingend zur Folge hatte.
Ich wurde in diesem Dorf mit großer Herzlichkeit empfangen und erhielt in vielen Gesprächen Aufschluss über die damaligen Ereignisse. Und ich wollte den Teil Verantwortlichkeit für mein System der Generationen übernehmen und mich für das Unrecht meiner Familie entschuldigen. Das war für mich eine bewegende und dankbare Erinnerungsarbeit, auch in wissenschaftlichem Sinn: „Erinnerungsarbeit ist ein integrativer Prozess, bei dem Sinne, Denken und Fühlen zusammenwirken. Zur Wahrnehmung der Fakten und deren Folgen gehört die Wahrnehmung verschiedener Perspektiven, Einfühlung in die Seite der Opfer und die Seite der Kriegsgegner von damals. Integrative Erinnerungsarbeit umfasst die Wahrnehmung von Ereignissen, die Wahrnehmung von deren emotionaler Bedeutung und die Empathie in fremde Wahrnehmungen, Bedeutungen und Gefühle. Die dabei entstehende Gegensatzspannung muss allerdings ausgehalten werden. Gelungene Erinnerungsarbeit ist auch die wiederholte Erfahrung der Bewältigung von Ambivalenzkonflikten“ (Heimannsberg / Schmidt 1992, S. 22f.).
Nicht das Erinnern, das notwendige Vergessen von Nicht-Erinnerbarem aus dieser Zeit des Grauens ist eine Realität, die verstanden werden muss. Erinnerung und Vergessen in der Bi-ografie ist in Deutschland nach 1945 etwas Besonderes, weil es gilt, mit den erlebten individuellen, familiären und kollektiven Traumata zu leben, sie als Teil des Lebens zu verstehen und sie am Leben zu beteiligen – um zu verhindern, dass sie mit ihrer eigenen Kraft das Leben bestimmen. Dies setzt jedoch voraus, Traumata als einen Teil des Lebens zu würdigen und mit ihnen im Dialog zu stehen, damit sie nicht „das Leben werden“, ohne dass hieraus eine Überforderung erwächst (vgl. Smith et al. 1996).
Die Erinnerungsfähigkeit der Opfer als Vorbild für das Erinnern in Deutschland – oder ein Modell des Erinnerns für systemische Therapien. Im Mai 2000 schrieb der polnische Emigrant und amerikanische Politologe Jan Thomas Gross einen Essay mit dem Titel „Nachbarn“. Er berichtete über die Geschichte des polnischen Dorfes Jedwabne, in dem jüdische Mitbewohner durch polnische Bürger 1941 ermordet wurden. Diese Geschichte rüttelte an dem Selbstverständnis des polnischen Volkes als Opfer-Kultur (vgl. Kieres in Dmitrów et al. 2004, S. 7), indem sie eine verdrängte Geschichte eigener Täterschaft erzählte – Taten, die mit den nationalsozialistischen Gräueltaten einzelner Täter vergleichbar waren.
Diese Geschichte, ihre Veröffentlichung, die Reaktionen darauf und der Umgang damit kann so etwas wie ein "Lehrbuch über Erinnerung" sein. Sie traf die polnischen Menschen, das Land der Opfer, wie ein Blitz (vgl. DIE ZEIT, 3. Februar 2005, Nr. 6, S. 13). Sie führt in ein verdrängtes Kapitel der polnischen Geschichte ein, in die Geschichte des polnischen Antisemitismus und die Geschichte von auch polnischen Tätern in Polen. Die Ereignisse in Jedwabne standen dabei nur für eine antisemitische Stimmung in Polen in der Zeit des Nationalsozialismus in der nachrussischen Ära. Ihre Darstellung führte in einen Teil der verdrängten Geschichte des polnischen Volkes ein, den Teil der polnischen Täterschaft.
Die Verantwortlichen dieses Massenmordes in Jedwabne wurden in der Nachkriegszeit zu eher milden Strafen verurteilt, die Geschichte dieses Dorfes wurde wie in Deutschland – so-weit es gelingen konnte – in das nicht sortierte Archiv der Geschichte verschoben. Die "im Stillen" noch lebendige Geschichte dieses Dorfes war – wie in Deutschland – eine verdrängte Geschichte, an der nicht gerüttelt werden durfte – und die nicht "offen" erinnert wurde (vgl. ebd., S. 16). Nachdem jedoch die Geschichte des polnischen Dorfes durch Gross offen gelegt war, reagierten die polnischen Historiker und stellten sich ihrer Vergangenheit. Unter Leitung des Institutes für Nationales Gedenken (IPN, Warschau) wurde 2002 der polnischen Öffentlichkeit eine zweibändige Dokumentation unter dem Titel "Um Jedwabne" vorgelegt. Dort wurden die Verbrechen aufgearbeitet und es wurde versucht zu erklären, welches die Motive der Täter waren. Hierfür mussten die polnischen Historiker den schwierigen paradigmatischen Wechsel von dem Selbstverständnis der Opfer-Kultur in die Position des Täters bewältigen (vgl. Dmitrów et al. 2004). Die Nation der Opfer-Kultur der Polen und ihr Institut für Nationales Gedenken, das als Institution einer Opfer-Nation gegründet war, vollbrachte hier eine große Leistung. Auch der damalige polnische Präsident Aleksander Kwasniewski bat in seiner Rede am 10. Juli 2001 im eigenen Namen und "im Namen jener Polen, deren Gewissen durch dieses Verbrechen berührt wird" (Dmitrów et al. 2004, S. 12) „das jüdische Volk um Entschuldigung für das Verbrechen von Jedwabne“.
In der Bevölkerung war dieses Ereignis auf einer versteckten Ebene "seit damals" weiter präsent – es war so über die Zeit "latent erinnert" und nur teilweise "vergessen" – still und leise wurde es doch im Alltag kommuniziert. Im Alltag dieses Dorfes nach 1945 waren in der Folge der nicht gesühnten Verbrechen Rückkopplungsprozesse dieser Ereignisse bewusst.
„Seither werden die Geschehnisse von damals und die Schicksale von heute in Verbindung gebracht“, sagt Henryk Baginski. "An der Landstraße zwischen Lomza und Jedwabne stehen drei Kreuze. Da sind drei junge Menschen ums Leben gekommen. Ein 19-jähriges Mädchen, wunderhübsch, mit langem schwarzen Haar. Die Großväter gehörten zu den Tätern. Die Leute wiegen die Köpfe. Sie sprechen nicht von den Mördern in den Familien, sondern sagen: 'Die hatten sich auch etwas von den Juden genommen oder dergleichen'" (vgl. DIE ZEIT, 3. Februar 2005, Nr. 6, S. 16).
Erinnerung in der Biografie verlangt, mit dieser Realität in unserer Kultur, in den Familiengeschichten und in den Biografien im besten und umfassendsten Sinne "aktiv umzugehen". Mich hat meine Arbeit an diesem Thema gelehrt, den aktiven Umgang mit dieser Realität zu üben, indem ich mich mit den Spuren der Geschichte in meiner Biografie und Erinnerung in meiner Familie und in meiner Welt beschäftige. Dabei habe ich die enormen "Gegensatzspannungen" (vgl. Heimannsberg / Schmidt 1992, S. 23) zu ertragen, die diese Erinnerungsarbeit zur Folge hat. Für mich habe ich mehr über den Sinn der Erinnerung und des Vergessens in der Biografie "in dieser Kultur" verstanden.
„Zu den Grundannahmen der Psychotherapie gehört, dass Erinnerungsarbeit heilsam ist und dass dabei archaische Bedeutungen wahrgenommen und neu eingeordnet werden. Auch die kollektive Erinnerungsarbeit enthält integratives und emanzipatorisches Potenzial in diesem Sinne. Beim Rückblick auf die kollektive Geschichte geht es um die Wahrnehmung der Chronologie der Ereignisse, die Wahrnehmung und Reflexion von Zielen und Wirkungen, von Motiven und seelischen Spuren und nicht zuletzt auch um moralische Bewertung. Die nicht erinnerte, verleugnete oder verdrängte Vergangenheit bleibt in unbewussten Prägungen weiter wirksam“ (ebd., S. 20).
Erinnerung in der Biografie ist "der wichtigste Schritt zur Versöhnung" (Amelie Fried).
"Ich glaube, dass wir als Teil der Kultur der Deutschen, die für den Nationalsozialismus verantwortlich ist, von dieser Zeit und von den Opfern lernen können. Wir können lernen, was Erinnerungsarbeit in der Zeit nach 1945 ist, wie eine Versöhnung gelingen kann und wie individuelles und familiäres Leben nach dem Nationalsozialismus gelebt werden kann. Die Opfer mussten sich bewusster als die Täter ihrer Geschichte und dem Grauen stellen, um zu überleben, sie mussten einen Weg für ein Leben danach finden, für sich, für ihre Kinder und Enkel. Aber vielleicht können wir, die Deutschen, diese Opfer bitten uns zu helfen, die Erinnerung in der Biografie, die Erinnerung in der Familiengeschichte und die Erinnerung in der Kultur zu 'erlernen'" (Stachowske 2007, S. 56 ff. Systema 2007).
„Ich begann zu begreifen, dass […] Ereignisse aus der „Familien-Geschichte“ im aktuellen Leben nachwirken“ (Ruthard Stachowske).
„Unsere Lebensform ist mit der Lebensform unserer Eltern und Großeltern verbunden durch ein schwer entwirrbares Geflecht von familialen, örtlichen, politischen, auch intel-lektuellen Überlieferungen – durch ein geschichtliches Milieu also, das uns erst zu dem gemacht hat, was und wer wir heute sind. Niemand von uns kann sich aus diesem Milieu herausstehlen, weil mit ihm unsere Identität, sowohl als Individuum wie als Deutsche, unauflöslich verwoben ist“ (Jürgen Habermas).
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